Mainzer Partnerstädte
Die Wirkung von Städtepartnerschaften wird oftmals verkannt. In den Nachkriegsjahren schien die Gründung von Städtepartnerschaften eine Modeerscheinung zu sein und erreichte bei einzelnen Städten auch ein inflationäres Ausmaß. Oft beschränkte sich der Kerngedanke der Völkerverständigung mehr oder minder auf touristische oder folkloristische Aktivitäten. Die Partnerschaft wurde nach außen durch offizielle Empfänge und repräsentative Veranstaltungen geprägt.
Die Landeshauptstadt Mainz hat deshalb schon immer darauf geachtet, dass vor der offiziellen Besiegelung einer Partnerschaft langjährige und auf breiter Basis verankerte Kontakte bestehen. Einem offiziellen Abschluss einer Städtepartnerschaft geht heute grundsätzlich ein Beschluss des Stadtrats voraus. Um die Partnerschaft von zufälligen parteipolitischen Konstellationen unabhängig zu machen, wird stets versucht, einen solchen Beschluss möglichst einstimmig, zumindest aber mit einer sehr breiten Mehrheit, herbeizuführen.
Gerade die Einbeziehung aller im Stadtparlament vertretenen politischen Parteien in die positive Entscheidung und den späteren Austausch sorgt dafür, dass, über alle Wechselfälle der politischen Entwicklung hinweg, Kontinuität sichergestellt wird. Über die allgemein gültigen Grundsätze hinaus hat die Stadt Mainz bei der offiziellen Begründung ihrer Städtepartnerschaft stets auch eine politische Dimension zugrunde gelegt.