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Schneider-Schott-Musikpreis

Der Mainzer Musikverleger Heinz Schneider-Schott (1906-1988) stiftete der Landeshauptstadt Mainz Mitte der 1980er-Jahre Kapital zur regelmäßigen Vergabe eines Musikpreises.

Seit 1986 wird der Schneider-Schott-Musikpreis alle zwei Jahren an förderungswürdige und zugleich förderungsbedürftige Komponisten, Interpreten oder Musikensembles im Bereich der klassischen Musik vergeben. Der Schwerpunkt des mit 15.000 Euro dotierten Preises liegt auf zeitgenössischer ernster Musik.

Eine unabhängige fünfköpfige Fachjury schlägt qualifizierte Musiker vor, weshalb eine persönliche Bewerbung nicht möglich ist. Innerhalb der Jury wird über den Preisträger oder die Preisträgerin entschieden.

Mit der Preisvergabe verbunden ist traditionell ein Konzert der Preisträgerin / des Preisträgers.

Preisträger Benjamin Scheuer

Der Schneider-Schott-Musikpreis 2020 der Landeshauptstadt Mainz geht an den Komponisten Benjamin Scheuer.

In der Jurybegründung heißt es: "Mit Benjamin Scheuer geht der Schneider-Schott- Musikpreis 2020 an einen Komponisten, in dessen Musik sich überbordende Klangphantasie und konstruktive Präzision auf unverwechselbare Weise mit Humor, Sinnlichkeit und Hintersinn paaren. Bei ihm darf ein Stück als „Lachtherapie“ (2011) dienen, „Für Schweineorgel“ heißen (für Gummischweine und Videosampler, 2017) oder für eine Aufführung mit 600 Spielern im Stadion von Hannover 96 bestimmt sein („Zeitraum“, 2012).  Instrumente werden „Absurde Apparate“ (2013) oder verbinden sich zu geisterhaften Dialogen („Acht Arten, zu atmen“, 2020). 

Scheuer integriert Elektronik in seine Musik: jedoch nicht als Selbstzweck, sondern um gezielt mit ihrer Hilfe Klänge der Alltagswelt einzufangen und auf der Bühne reproduzieren zu lassen. Inspiration kann dabei jedem Augenblick, jedem Erlebnis des Tages entspringen. Der Komponist liebt das Spiel mit den Erwartungen des Publikums; mancher Titel führt den Zuhörer in die Irre. Doch das so präsente Unernste hat einen doppelten Boden. Benjamin Scheuer bricht musikalische Regeln, indem er sie souverän beherrscht."

Benjamin Scheuer studierte in Hamburg und Karlsruhe, bei Dieter Mack, Fredrik Schwenk und Wolfgang Rihm. In Freiburg arbeitet er an einem Dissertationsprojekt über Georges Aperghis théâtre musical. Seine Kompositionen werden jedes Jahr in diversen Ländern und von renommierten Ensembles aufgeführt. Unter anderem erklang „Zeitraum“ (2012) für 600 Spieler im Fußballstadion Hannover und mit den seit 2012 durchgeführten „Notfallkonzerten“ leistet er zusammen mit dem Orchester im Treppenhaus einen bescheidenen Beitrag zur Rettung der Welt mit Musik von heute. In seinem Zyklus „Impulsive Lieder“ (2016) lotet er auf humorvolle Weise neue Grenzen des vokalen Ausdrucks aus.

In Benjamin Scheuers Musik dreht sich alles um direkt erfahrbare Sinnlichkeit und Humor. Freude am Musizieren und die Suche nach ungewöhnlichen Klängen sind ihm ein ständiger Antrieb – dabei tun sich durchaus einmal Abgründe auf, es darf aber auch gerne gelacht werden.

Liste bisheriger Preisträger

1986: Detlev Müller-Siemens und Wolfgang von Schweinitz

1987: Ensemble Modern

1988: Hans-Jürgen von Bose

1989: Herbert Henck und Walter Zimmermann

1990: Adriana Hölszky

1991: Gruppe Neue Musik Hanns Eisler

1992: Ulrich Stranz

1993: Steffen Schleiermacher/Ensemble Avantgarde

1994: Jörg Birkenkötter und Hanspeter Kyburz

1995: ensemble recherche

1996: Isabel Mundry und Moritz Eggert

1997: Nomos Quartett

1998: Helmut Oehring

1999: Ensemble 13

2000: Michael Riessler und Mike Svoboda

2001: Babette Koblenz

2002: Jörg Widmann

2003: Salome Kammer und Thomas E. Bauer

2004: Ensemble Neue Vocalsolisten Stuttgart

2005: Enno Poppe

2006: Peter Schöne

2008: Márton Illés

2010: Anna Prohaska

2012: Birke J. Bertelsmeier

2014: Carolin Widmann

2016: Gordon Kampe

2018: Dominik Susteck

Kontakt Kulturabteilung

Adresse

Herr Martin Paul Janda
Abteilungsleitung, Projektleitung, Kulturentwicklung, Kulturförderung
Zitadelle, Bau A
Am 87er Denkmal
55131 Mainz
Telefon
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E-Mail
kulturamtstadt.mainzde

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Preisträgers 2020: Benjamin Scheuer Astrid Ackermann
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